Tinnitus: Was hilft gegen die Ohrgeräusche?

Mann hält die Hand hinters Ohr um besser zu hören
Halten die Geräusche länger als drei Monate an, spricht man von einem chronischen Tinnitus.

(akz-o) Hin und wieder kann es vorkommen, dass wir ein Pfeifen im Ohr hören – einen sogenannten Tinnitus. Meist sind die Ohrgeräusche bald wieder verschwunden. „Allerdings erleben zwischen fünf und fünfzehn Prozent aller Erwachsenen irgendwann eine länger andauernde Tinnitus-Episode“, sagt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Halten die Geräusche länger als drei Monate an, spricht man von einem chronischen Tinnitus.

Tinnitus kann als ein Klingeln wahrgenommen werden. Es kann sich aber auch wie ein Pfeifen, Summen, Brummen, Rauschen, Klicken oder Klopfen anhören. Am häufigsten kommen die Beschwerden bei Personen ab dem 50. Lebensjahr vor. „Sehr oft ist Tinnitus die Folge von Lärm, der die Sinneszellen der Hörschnecke im Innenohr schädigt“, sagt Dr. Schenkel. „Bei einigen Betroffenen kann auch eine Erkrankung wie eine chronische Mittelohrentzündung oder Bluthochdruck verantwortlich sein.“ Manchmal ist das Ohrgeräusch eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente. Sie haben Fragen zum Thema? Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät Sie professionell und kostenfrei unter der Nummer 0800 011 77 22 oder unter www.patientenberatung.de.

Häufig lässt sich keine Ursache finden

Ist die Ursache bekannt und behandelbar, wie beispielsweise hoher Blutdruck, kann der Tinnitus verschwinden. Bei vielen Betroffenen lässt sich jedoch keine Ursache feststellen. Es werden verschiedene Behandlungen angeboten, die die Geräusche lindern sollen. Zu ihnen zählen Infusionstherapie, Akupunktur oder Sauerstofftherapie. Ebenso sind Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Präparate gegen Tinnitus erhältlich. „Allerdings ist bislang für keine dieser Therapien nachgewiesen, dass sie wirksam ist“, sagt Dr. Schenkel. „Zum Teil können sie zudem Nebenwirkungen haben.“

Die Lebensqualität verbessern

Meist sind die Ohrgeräusche nur schwach ausgeprägt. Bei einigen Betroffenen können sie allerdings so stark sein, dass sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. „Doch es gibt Maßnahmen, mit deren Hilfe sie im Alltag mit dem Tinnitus gut zurechtkommen.“ Zu ihnen zählt die Kognitive Verhaltenstherapie. „Ihr Ziel ist es unter anderem, Betroffenen zu helfen, besser mit dem Problem umzugehen, sodass sie ihre Symptome als weniger störend wahrnehmen“, sagt Dr. Schenkel. „Dadurch verschwinden zwar nicht die Ohrgeräusche, aber die Lebensqualität kann sich verbessern.“ Geht Tinnitus mit einem Hörverlust einher, kommt ein Hörgerät infrage.

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Quelle: AkZ Presse
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